Will Rock You, Utrecht, 13.8.2011, 15 Uhr
Das war es also, das fünfte und letzte Mal bei den Rockern in Holland, gleichzeitig die vorletzte Show des Stücks überhaupt und Ende einer wirklich wunderbaren (Spiel-)Zeit, die ich dort hatte.
Ich kam wie immer ohne Ticket am Theater an, da ich, auch wenn die Preise in Holland sowieso niedriger sind als in Deutschland, immer wieder gerne die Möglichkeit nutze, mir ein Last Minute Ticket zum halben Preis zu kaufen, was auch dieses Mal glücklicherweise wieder reibungslos funktionierte und so saß ich in der Mitte von Reihe 13, nicht zu weit von der Bühne weg, aber auch nicht zu nah dran (denn da gibt’s dann immer ein bisschen Nackenstarrengefahr), der Saal steigt nämlich sowieso wirklich schön an.
Im Vorhinein hatte ich mir echt gewünscht, endlich mal die (mittlerweile nicht mehr ganz so) neue Killer Queen Erstbesetzung Antje Monteiro zu sehen, nachdem mich die gute Frau Douwes in der Rolle (zumindest gesanglich) die ersten drei Male nicht so wirklich vom Hocker gerissen hat und beim letzten Besuch Alternate Danielle Veneman auf der Bühne stand, die mir nach den wahren Horrorgeschichten, die mir vorher über sie zu Ohren gekommen waren doch recht gut gefallen hat, und so war ich einigermaßen enttäuscht, als der Besetzungsmonitor Anne Stalman (sonst Teacher) anzeigte. Naja, wenigstens jemand, den ich noch nicht gesehen hab, versuchte ich, positiv zu bleiben und meinte sogar, mich daran erinnern zu können, irgendwann mal in einem Bericht gelesen zu haben, sie sei wirklich gut.
Der Saal war nahezu komplett gefüllt und die Stimmung – Nachmittagsderniere sei Dank – einigermaßen ausgelassen, so flogen zum Beispiel schon in der ersten Szene auf’s Stichwort ein paar Schlüpfer aus den ersten Reihen, bei ‚Radio Gaga‘ waren die Statuen mit Partyhütchen und Weihnachtskugeln dekoriert, den Körper der Killer Queen zierten nach ‚Fat Bottomed Girls‘ zahlreiche knallrote Lippenstiftabdrücke ihrer Putzkolonne und im ‚Heartbreak Hotel‘ hing ein Banner mit der Aufschrift „Vrolijk Kerstfeest“ (zu gut Deutsch „Frohe Weihnachten“ – da hatte sich wohl irgendjemand gehörig in der Jahreszeit vertan).
John Vooijs als Galileo und Marjolein Teepen als Scaramouche (beide Erstbesetzung) haben ihre Sache mal wieder tadellos gemacht, sowohl gesanglich als auch schauspielerisch, die Chemie zwischen den beiden ist wirklich besonders und man konnte ihnen regelrecht ansehen, wie sehr sie diese Produktion (miteinander) genossen haben. Ich freue mich wirklich schon darauf, sie in anderen Shows bewundern zu dürfen (wie ich gerade erst mitbekommen habe, geht John als Alternate Tarzan nach Hamburg – Halleluja!!).
Nun zu Anne Stalman als Killer Queen, zu der ich ja schon die eher negative ‚Vorgeschichte‘ hatte: Keine drei Sekunden und ich war vollkommen begeistert von ihr! Sie hat so eine dermaßen super Stimme für diese Rolle, echt der Knüller und auch schauspielerisch hat sie es geschafft, einiges herauszuholen – ohne auch nur in irgendeiner Weise zu kopieren. Ich bin wirklich froh, dass ich sie sehen durfte. Beide Daumen hoch!
Ozzy wurde von An de Brandt gespielt, ebenfalls eine der Understudies. Auch sie hat ihre Sache super gemacht, obwohl mir Floortje Smit in der Rolle doch noch einen Ticken besser gefällt, glaube ich.
Paul Donkers als Khashoggi, den ich in jeder der Shows ins Utrecht gesehen habe, war gewohnt solide – ‚Seven Seas of Rhye‘ ist nicht zuletzt wegen ihm eines meiner Lieblingslieder! Ger Savelkoul (DJ) war lustig wie immer (er hatte ein paar Problemchen mit der ‚Video Kastaniette‘), genauso wie Martin van de Starre (Brit), der sogar nochmal eine Extraportion Verrücktheit draufgelegt hat. Insgesamt war es eine wirklich geniale Show zum Abschluss einer tollen Phase meines Lebens, die mir – auch persönlich – eine Menge Neues gebracht hat.